Stressabbau: Warum Bewegung gegen Stress hilft


Heute geht es um einige Fragen für Merilyn (natürlich ist Merilyn nicht ihr richtiger Name), die Teilnehmerin ist in meinem Onlinekurs „In 9 Wochen komplett entstresst“ zum Thema Stressabbau und darum, wie Stress in deinem Gehirn und in deinem Körper entsteht und welche Auswirkungen das auf dich hat.

Müssen Stresshormone kurzfristig abgebaut werden?

Können Stresshormone auch Tage später noch abgebaut werden?

Und können sich Stresshormone in den Muskeln ablagern, so dass Stress und Bewegung dann guttun? Hilft Bewegung tatsächlich beim Stressabbau?

Das sind die Fragen zum Thema Stressabbau, die Merilyn gestellt hat. Und ich dachte, das könnte vielleicht für alle noch mal ganz interessant sein, sich diesen Fragen wirklich mal zu widmen. Denn wir wissen ja alle: zum Stressabbau tut Bewegung gut!

Aber warum eigentlich?

Wirklich gute Fragen also…

Was sind Hormone?

Erst mal möchte ich dir ein bisschen was dazu erzählen, was Hormone eigentlich sind. Hormone kannst du dir so vorstellen, wie Botenstoffe in deinem Gehirn. Diese werden in bestimmten Drüsen hergestellt. In deiner Hirnanhangdrüse, der Schilddrüse, deiner Bauchspeicheldrüse sowie in Keimdrüsen. Von dort aus werden sie dann ins Blut abgegeben. Letztlich docken sie wieder an den Schaltstellen an, wo die Kommunikation hingehen soll. Also bestimmte Prozesse werden gesteuert durch diese Hormone. Und Stresshormone sind eben besonders wichtig. Diese werden nämlich in stressigen Situationen ausgeschüttet und sind dafür da, deine Energiereserven in deinem Körper freizusetzen, so dass dein Körper im entscheidenden Moment da ist.  Bevor du darüber nachgedacht hast, geht das schon los. Dein Körper reagiert also augenblicklich auf Stress. Dein Gehirn hat dann schon wahrgenommen, „da ist eine Gefahr!“ und hat sofort Stresshormone freigesetzt.

Dabei ist es erstmal sehr wichtig zu wissen, dass die Stressreaktion eine ganz natürliche Reaktion ist. Diese Reaktion lässt sich auch nicht vermeiden, weil sie noch einsetzt, bevor du über diesen ganzen Stress nachdenkst. Dein Gehirn signalisiert oder empfängt von den Sinnesorganen entsprechende Signale z. B. „Achtung, Gefahr!“ und dann setzt sich das Ganze in Gang. Bestenfalls kannst du dann hinterher darüber nachdenken: „Was ist denn da jetzt gerade passiert?“.

Mit Kritik umgehen

Ich bin dann erst mal laufen gegangen. Eine ganz gute Möglichkeit, mit deinem Stress umzugehen: Raus aus deinen Gedankenmustern, rein in einen einförmigen Laufrhythmus.

Beim Laufen habe ich dann einfach ein bisschen nachgedacht. Und da bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass ich diesen Menschen wirklich sehr dankbar sein kann und auch bin.

Ich stellte mir die Frage: Was kann ich aus dieser Rückmeldung lernen?

Ich habe diese Kritik auf der Beziehungsebene verstanden, also als Vorwurf: Der Kurs war blöd, kein Mehrwert, nichts Neues, alles ein alter Hut und so weiter.

Es ist sinnvoller, weniger auf die Beziehungsseite zu schauen: Was hat dieser Mensch über MICH gesagt? Sondern eher darauf: Was hat der Mensch über SICH gesagt.

Dass er oder sie wirklich enttäuscht war und sich etwas anderes versprochen hatte. Einfach andere Erwartungen hatte.

Als ich das erkannt habe, war ich sehr froh. Denn es ist eine gute Gelegenheit, noch mal über meinen Kurs nachzudenken und auch über mein Selbstverständnis. Denn wer ist meine Zielgruppe? Mit wem möchte ich gerne zusammenarbeiten? Für wen ist dieser Kurs? Sicher nicht für jemanden, der glaubt, er oder sie muss da jetzt nichts machen.

Es geht mir nicht darum, eine Technik an die Hand zu geben, mit der sich Menschen innerhalb von Sekundenbruchteilen für immer von ihrem Stress befreien; schön, wenn‘s so leicht wäre.

Sondern ich möchte mit Menschen zusammenarbeiten, die verstehen – dass eine Veränderung auch harte Arbeit ist. Es geht darum, Gewohnheiten zu verändern.

Beim Stressmanagement liegt der Fokus darauf, die ungünstigen Gewohnheiten im Umgang mit Stress zu verändern, um mit deinem Stress oder deinen Belastungen im Leben besser umgehen zu können und gelassener und entspannter zu werden. Um im Anschluss daran neue Gewohnheiten zu entwickeln.

Dies sind bewährte Techniken, von denen ich weiß, dass sie erfolgreich sind und wirklich helfen.

Die Stress-Achse

Es geht in dem Sinne um Stressbewältigung also Stressabbau. Darum, dass diese Stresshormone, die den Blutzuckerspiegel und so weiter angeregt haben, wieder natürlich reduziert werden. Und das kriegst du perfekt durch Bewegung hin. Also die Stress aufbauenden Hormone, die sollen nun auch abgebaut werden. Und es sollen Stress abbauende, neue Hormone aufgebaut werden – die gibt es nämlich auch noch mal. Das ist die natürliche Reaktion: Kämpfen, flüchten, Stress, jetzt muss was passieren! Und wenn die Gefahr vorbei ist, dann baut dein Körper natürlich von allein wieder diese Dinge ab. Sport ist somit zum Stressabbau super geeignet.  Weil du dadurch den Sauerstoff in deinen Zellen vermehrst und den Stoffwechsel anregst. Nebenbei reduzierst du auch deinen Blutzuckerspiegel und die Blutwerte sowie deinen Stresshormonpegel. Und gleichzeitig – also sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe – steigen deine Glückshormone an. Der Spiegel der beiden Hormone Endorphin und Serotonin steigt an und reguliert somit deinen Stress. Du bist also wieder ausgeglichen.

Ausdauersport zum Stressabbau ist besonders effektiv

Das gelingt dir am besten mit Ausdauersport. Also weniger Leistungssport – ist sowieso schädlich, wenn du gerade im Stress bist, aus meiner Sicht. Bei einem stressigen Leben dann noch für den Marathon trainieren zu wollen, ist keine gute Idee, wenn du dich eigentlich entspannen und erholen und etwas gegen deinen Stress tun willst.

Ausdauersport ist einfach super! Ganz entspannt, nicht gegen die Zeit. Wichtig ist, dass du das regelmäßig machst. Beim Sport werden zudem auch Stresshormone ausgeschüttet (Cortisol zum Beispiel), aber dein Körper lernt damit umzugehen. Erst mal wird dann nicht mehr so viel ausgeschüttet auf die Dauer. Außerdem lernt dein Körper, dies schneller abzubauen. Es entwickelt sich eine Routine. Deswegen tut Sport gut. Zwei Fliegen mit einer Klappe.

Wichtig ist noch mal aus meiner Sicht, dass du dir da auf Dauer keinen Stress machst. Es geht jetzt nicht darum, wie gesagt, für den Marathon zu trainieren. Treibe Sport, der dir guttut!  Niedrigschwellig, dass du dir wirklich überlegst, „Ich nehme die Treppe, statt den Aufzug“, oder „Ich fahr doch mal mit dem Fahrrad zur Arbeit oder in die Stadt oder zum Brötchenholen“. Das ist schon Bewegung. Das reicht schon, um Stress abzubauen.

Zusammengefasst also hier noch mal Merilyns Fragen und meine Antworten:

Müssen Stresshormone nun kurzfristig abgebaut werden?

Nein! Das macht der Körper selbst. Und es ist ja auch gut, wenn du eine spontane Reaktion hast in deinem Körper oder eine Gefahr von außen, dann macht der Körper das von alleine.  Hinterher baut er das dann auch von alleine wieder ab. Ein Problem stellt oft nur chronischer Stress dar. Heutzutage leiden wir meist unter chronischen Stress. Das heißt, der Stresshormonpegel in deinem Körper wird, chronisch wahrscheinlich, ein bisschen höher sein. Beim Stressabbau geht es uns genau darum, diesen Stress langfristig abzubauen.

Können Stresshormone auch Tage später abgebaut werden?

Nein, das geht relativ zügig. Sofern es nur mal so eine stressige Episode ist.

Lagern sich Stresshormone auch in den Muskeln ein?

Da weiß ich nicht. Ich glaube nicht.

Ich hoffe, ich konnte dir deine Fragen bezüglich Stressabbau ausreichend beantworten. Setze die Dinge um, bewege dich ein Bisschen, stehe am besten gleich mal auf und mache ein paar Gymnastikübungen!

Wenn du effektiv und mit meiner Unterstützung deinen Stress dauerhaft senken willst, empfehle ich dir meinen Kurs „In 9 Wochen komplett entstresst„.

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Sei glücklich, bleib glücklich!

Dein Stefan


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